Den Vormittag haben wir mit dem Projekt Schuhkauf verbracht, und in dem neunten oder zehnten Schuhladen, den wir inzwischen in Mexiko besucht haben, sind wir dann fündig geworden: Es gab tatsächlich ein Paar Schuhe in Ollis Größe, die dem Event halbwegs entsprechen. Für Annes Füße war es etwas einfacher, ein Modell zu finden, aber nur etwas… Das Schuhfoto reichen wir dann morgen mit kompletter Einkleidung nach!
Archiv für den Monat: Februar 2008
Acapulco, Tag 1 (noch 2 Tage bis zur Hochzeit)
Aus Acapulco kommt heute zuerst ein Nachtrag zu Puerto Morelos auf Yucatan. An unserem letzten Abend dort statteten wir noch einmal „unserem“ Mexikaner einen Besuch ab. Vorteile in diesem Restaurant: Prima Fischgerichte zu günstigen Preisen und mit vornehmlich einheimischen Mitessern. Der Restaurantname ist uns nie richtig klar geworden, wahrscheinlich heißt es „Don Geronimo“; der Chef ist auf der Bretterwand als Zapatistenführer zu sehen (rechts im Bild, links die Kommandantin).
Neben den besten Fischfilets in ganz Puerto Morelos waren dort auch die (Frauen-)Klos einzigartig: Wie bei einer Happy Hour: 2 für 1 – oder 1 für 2?
Heute folgte dann die Überführungsetappe der „Tour de Mexico“: Wackelige Flüge von Cancun nach Mexiko City und weiter von dort nach Acapulco. Der Strand hier ist zwar nicht so schön wie in der Karibik, dafür ist die Lage der Stadt an der Bucht einmalig. Tagsüber wirken die Hotelhochhäuser furchterregend, aber die Ausblicke von oben sind genial. Vor allem bei Nacht:
Das Foto ist aus dem Appartement einer Freundin Tositas aufgenommen, die wir heute (samt ihrer zwei Schwestern und einem Großteil der Restfamilie) wieder getroffen haben. Sie ist ziemlich im Stress, nervlich offenbar am Ende und alle zwei Minuten klingelt das Telefon:
Am Abend findet in der angesagtesten Disko von Acapulco noch eine Vorabparty der Hochzeitsgesellschaft statt. Da Start allerdings erst um 1 Uhr nachts (!) ist, schaffen wir das aber nicht. Wir sind um 5 Uhr aufgestanden…
Morgen müssen wir noch einige Kleinigkeiten für die Hochzeit besorgen (Schuhe!) und wollen Acapulcos Felsenspringern zuschauen. Für weiteren Mitteilungsstoff ist also gesorgt. Übrigens hat uns der Taxifahrer heute das Haus von Sylvester Stallone gezeigt (hier hat er bestimmt für „Cliffhanger“ geübt). Das hat uns aber kaum beeindruckt, nachdem wir auf dem Flughafen von Toronto schon die Tokio-Hotel-Crew live gesehen haben.
Yucatan, Tag 10
Es ist für uns zur Gewohnheit geworden, in jedem Urlaub etwas zu demolieren. In Costa Rica war’s zum Beispiel ein Waschbecken, das eine Fußwäsche nicht ausgehalten hat. Fast hätten wir ein Déjà vu erlebt, denn in einem Hotel hier hing das Waschbecken auch nur noch an einem „seidenen Faden“. Da wir nun Erfahrung mit zerbrechlicher Keramik haben, gingen wir mit diesem Objekt sehr sorgsam um. Dafür haben wir gestern Abend in einem anderen Hotel den Zimmerschlüssel abgebrochen. Das Schloss ging wirklich schwer und wir wollten halt schnell ins Zimmer… Glück im Unglück: Genau gegenüber (siehe Foto) gibt es einen Schlüsseldienst.
Überhaupt ist hier vieles an der richtigen Stelle – etwa Internet zusammen mit Tacos!
Yucatan, Tag 9
Hier gibt es keinerlei Veränderungen. Morgens um 9 Uhr ist es schon tierisch heiß – man hält es gerade mal 2 Stunden am Strand aus und ist schon „medium well“.
Noch ein Nachtrag vom einsamen Rio Lagartos am Abend:
Hintergrundstimmung in einer Kneipe in Rio Lagartos nachmittags um 15 Uhr:
Kein Wunder, dass die abends dann ziemlich fertig waren 😉
Puerto Morelos eignet sich hervorragend zum Schnorcheln, was vor allem auch ältere Amis gerne machen. Natürlich nur gut gesichert: 20 m vom rettenden Strand entfernt mit Schwimmweste und Boje, auf der „Diver below“ aufgedruckt ist:
Unser Platz ist eher hier:
Yucatan, Tag 8
Da wir heute am Morgen und am Nachmittag nur am Strand abgehängt, mittags eine Siesta gemacht und zwischendurch das leckerste Kokoseis Mexikos gegessen haben, gibt es heute keine besonderen Vorkommnisse zu melden. Da hier aber trotzdem was stehen soll, schreiben wir mal von kleineren Beobachtungen, mitten aus der mexikanischen Lebensweise heraus. Am Wochenende fahren zum Beispiel scheinbar alle Familien, die in Meeresnähe wohnen, an den Strand. Dort wird mit mindestens drei Generationen zusammen gekocht und gegessen, und oft sogar im Sand gecampt. Viele US-amerikanische Urlauber finden es nicht toll, wenn „ihre“ Urlaubsstrände am Samstag und Sonntag von den Einheimischen bevölkert werden, und man beginnt zu verstehen, wieso sich US-Amerikaner und Mexikaner oft nicht besonders mögen. Für uns ist es aber ein Heidenspaß, die mexikanischen Wochenendgewohnheiten aus der Nähe zu beobachten. Und wir konnten nur einen Nachteil erkennen: Als wir Sonntagabend ein weiteres Mal in das kleine mexikanische Restaurant gingen, wo man in roten Coca-Cola-Plastikstühlen mit den Zehen im Sand kraulen kann und prima Fisch in einer Bretterbude gebacken wird, entschuldigte sich der Kellner: „Alles weg, wir haben gar nichts mehr, kein einziges Filet, keine einzige Krabbe – alles aufgegessen, wir haben nur noch Bier.“ Da weiß man immerhin, dass alles frisch ist.
Yucatan, Tag 7
Der Tag im Norden Yucatans gestern war wunderschön. In Rio Lagartos dreht sich die Uhr etwas langsamer. Den Samstagnachmittag verbringen die Einwohner einträchtig in einer der zahlreichen Kneipen, den Abend über steht man an der Mole und angelt mit der ganzen Familie. Wir haben den Tag ebenso ruhig verbracht, mussten aber nach Sonnenuntergang ins Hotel flüchten, weil Olli von Moskitos überfallen wurde. Wir wollten gerade ins Internetcafe, als seine Beine schwarz von den kleinen fiesen Dingern waren. Resultat sind völlig zerstochene Unterschenkel und Unterarme. Nach einer Dusche mit anschließender Autanbehandlung mussten wir dann feststellen, dass die Einwohner genug von Kneipen hatten. Das hieß für uns: nix mehr zu beißen. An einer Taco-Bude bekamen wir dann noch einen Happen.
Zur Belohnung gab es dann heute auch kein Frühstück – das erste Lokal öffnet um 9 Uhr – da waren wir schon längst wieder unterwegs. In Tizimin war dann die erste (und wie wir beim Durchfahren feststellten auf viele Kilometer einzige) Gelegenheit auf einen Kaffee. Dazu aßen wir Brötchen mit irgendwelchem Schweinefleisch (gebraten/gekocht?), Zwiebeln und Soße. Na ja, in der Not…
Die Weiterfahrt war sowas von langweilig. Schnurgerade Straße, rechts und links Bäume und Büsche, alle 30 km mal ein Ort. Es gibt auf Yucatan so viele tolle Sachen zu sehen, aber das Fahren dazwischen ist einfach nur öde. In den Orten wird man alle 100 m auf Tempo 0 ausgebremst, weil zur Verkehrsberuhigung Topes (Bodenwellen) angelegt sind. Zumindest wird hier sicher kein Fußgänger überfahren.
Sind jetzt wieder in Puerto Morelos (siehe Yucatan, Tag 1 und folgende) und hängen noch ein bisschen ab. Es ist einfach ab 11 Uhr so heiß, dass man es in einer Stadt oder auf einer Mayastätte nicht aushalten kann. Da platzt einem echt der Schädel. Dann lieber Meeresbrise.
Mal sehen, was die nächsten Tage so bringen.
Yucatan, Tag 6
Eigentlich wollten wir nun weiter an die Ostküste Yucatans, in die Stadt Campeche, die nahe weiterer Mayastätten liegt. Gestern Abend haben wir aber spontan umdisponiert und uns für die Nordküste und Natur statt weiterer aufgetürmter Steine entschieden: Im Biosphärenreservat von Rio Lagartos sind die Flamingos die Hauptattraktion. Vom kleinen Fischerort bis zu den roten Vögeln wird man in einer Stunde in einem kleinen Boot gebracht. Schon die Fahrt durch das Reservat und seine flachen Mangrovengewässer ist ein farbenfrohes Erlebnis und die dabei gesichteten Krokodile sind fast aufregender als die Flamingos. Unter Neuankömmlingen gilt hier übrigens Flamingo-Federschmuck als modisches Muss 😉
Nach der Bootstour gönnten wir uns einen entspannten Nachmittag, der zur Muy-Tranquilo-Stimmung des Ortes passt: Einfach von der Hotelveranda aus den faulenzenden Pelikanen zuschauen und es ihnen nachmachen.
Yucatan, Tag 5
Heute morgen stand die Mayastätte Coba auf dem Programm. Von Valladolid aus fährt man dorthin etwa eine knappe Stunde und immer geradeaus. Yucatans Straßen bieten nicht gerade Abwechslung. Dafür aber Coba, dessen Pyramiden und Bauwerke weiter verstreut liegen und komplett vom Dschungel umgeben sind. Am Eingang kann man Fahrräder mieten und dann durchs Grüne zu den Stätten kurbeln. Das haben wir dann unfallfrei gemacht, und ab früh um Acht waren wir weitestgehend alleine unterwegs.
Um Mittag waren wir wieder zurück in Valladolid, haben einige scharfe Tacos verputzt und dann eine Siesta gemacht. Es war einfach zu heiß und zu schwül, um noch etwas zu unternehmen.
Übrigens stehen wir hier vor einem mächtigen (Schuh-)Problem. Zum für den Hochzeitsbesuch (geliehenen) Anzug sollten in Mexiko Schuhe gekauft werden, die hier unglaublich günstig sind. Nur nutzt das nichts, wenn Yucatans durchweg klein geratene Maya-Männer allenfalls Größe 8 haben. Wir brauchen 10,5! Letzte Hoffnung: Late-Shoe-Shopping kurz vor dem Event in Acapulco…
Yucatan, Tag 4
Der heutige Tag begann für uns um 6.30 Uhr mit einem super Frühstück: Pfannkuchen, Eier in allen Variationen, Toast, Obst, Kaffee und all sowas. Perfekte Grundlage für eine längere Besichtigungstour.
8 Uhr, Sonnenschein: Chichen Itza. Ein riesiges Besucherzentrum, ein (1) Reisebus, wenige Autos – entspannte Besichtigung der Anlage für Frühaufsteher und Individualreisende.
Vor der Kukulkan-Pyramide noch gähnende Leere. Leider kann man nicht mehr hoch.
Wir konnten uns alles in Ruhe ansehen. Auch die Säulen des Kriegertempels.
11 Uhr, die Sonne brennt (die Frisur hält) am Ausgang Chichen Itza: ausgelastetes Besucherzentrum, 100+x Reisebusse, alle Parkplätze belegt und – passend zur Kukulkan-Pyramide – eine sich windende Schlange von Touristen aus Cancun. Und wir unterwegs zu eienm weiteren Cenote:
Xkeken (auch Dznitup oder so genannt, für uns: Schnup). Schwimmen in einer Tropfsteinhöhle.
14 Uhr, die Sonne brennt immer noch (die Frisur ist im A…): Ek Balam, eine touristisch noch nicht richtige erschlossene Mayastätte. Keine Reisebusse, kleines Besucherzentrum – jeder Besucher darf/muss sich in ein Gästebuch eintragen. Wunderschön und erholsam.
An der großen Pyramide wird gerade viel restauriert, vielleicht steht Ek Balam deshalb im Interesse der Öffentlichkeit. Jedenfalls war ein Radiosender vor Ort und ein spanisch sprechender Tourist kam ihnen gerade recht für einen „fachlichen“ Kommentar.
Von Steinen haben wir heute genug, aber morgen geht es weiter. Coba steht auf dem Plan.
Hasta manana
Yucatan, Tag 3
Inzwischen haben wir die Riviera Maya verlassen und sind ins Landesinnere vorgestoßen. Dabei haben wir einen Abstecher nach Tulum gemacht und dazu beigetragen, dass diese Mayastätte – direkt auf einer Klippe zwölf Meter über dem karbischen Meer – das meistfotografierte Motiv Mexikos bleibt. Tulum ist wirklich eine Schönheit, was sich in den Besucherzahlen niederschlägt. Glücklicherweise haben wir den Lonely-Planet-Ratschlag befolgt und waren zeitig in der Frühe da. Schön war auch die Badeeinlage am weißen Strand unterhalb des Tulum-Castillos. Mehr Türkis als hier geht nicht.
Anschließend wechselten wir vom Salz- ins Süßwasser und fuhren zum wenige Kilometer entfernten Gran Cenote. Cenotes sind Einbrüche in den Kalksteinboden Yucatans, der weitreichend von Süßwasser unterspült ist. Dafür gibt es auf Yucatan keine oberirdischen Flüsse. Die Cenotes sind sozusagen die Einstiegslöcher in diese Wasserunterwelt. Man kann hervorragend schnorcheln, wird von Fischschwärmen umhüllt und sieht Unterwasser-Stalaktiten und -Stalagmiten. Die Bilder geben einen kleinen Eindruck von diesem Kleinod.
Heute haben wir unser Lager in Valladolid aufgeschlagen, weil das zentral zwischen einigen Highlights liegt, die wir uns anschauen wollen: Chichen Itza, Coba und Ek Balam. Mehr darüber dann in Kürze in diesem Blog.